17.4.2024 – Kater

Gestern Abend mit der besten Gang der Stadt Monopoly gespielt. So etwa einmal im Jahr bekommen wir diesen Rest eines pandemischen Online-Vergnügens noch hin und auch wenn wir leider nicht mehr ganz vollständig sind: Es liegen addiert nahezu 1000km zwischen unseren Wohnorten und ich freue mich daran, dass wir uns so gelegentlich sehen.
Gestern erwischte mich allerdings – trotz eines grandiosen Siegs – danach ein kleiner Sozialkater und ich fühlte mich wie „Na, da biste aber den ganzen Abend nur doof, ungelenk und clumsy gewesen“. Kennen Sie das? Naja, wird schon vorbei gehen.

Heute morgen hatte sich zwischen acht und zehn der Schornsteinfeger zur Feuerstättenschau angekündigt – eine echte Verbesserung zu seinem Vorgänger, der nur „zwischen acht und eins“ und „zwischen eins und fünf“ kannte. Außerdem scheint er etwas menschlicher zu sein – mit dem Vorgänger hatte ich einmal einen Streit, der in etwa so ging:
Ich sehe, Sie verbrennen hier Ihr Altpapier“ — „Nee, der Korb steht nur zufällig in der Ecke vom Kamin“ — „Haha, das sagen alle“ — „Ok, jetzt einmal klar, ehrlich und mit offen ansehen: Wir tun das nicht.“ — „Naja, das sagen halt alle“ — „Wenn ich den Korb jetzt woanders hinstelle, dann ist alles ok?“ — „Nee, jetzt weiß ich ja, dass Sie Ihr Altpapier verbrennen“ — „Nein, tun wir nicht“ — „Ich denke doch“ „Ok, ab jetzt ist die Situation so, dass Sie mir ins Gesicht sagen, dass ich Sie anlüge und das tue ich nicht“ — „Hm“ und das fand ich alles etwas unerfreulich.
Auch heute gab es eine kurze Situation, in der man rein bürokratisch und menschlich reagieren konnte und er löste das unbürokratisch. Außerdem hat er sich über einen Kunden verplappert und das belustigte kurz und ebenso harmlos wie lustig mein guilty-pleasure-gossip-Herz.
Alle Feuerstätten und Rohre im Haus übrigens im besten Zustand und sehr gepflegt, Danke der Nachfrage.

Dann schnell ins Nachbarstädtchen zu Frau Doktor, ein E-Rezept „abholen“, zurück hier im Kaff zur Apotheke, die entsprechende Pappschachtel abholen und dann Schreibtisch.
Das ist ja auch etwas, was selbsternannte Mobiltäts-Spezialisten gern vergessen: Sicher gibt es hier im Kaff einen Hausarzt. Leider keinen guten – also muss ich fahren. (Ok, ICH müsste HIER auch mit Arzt im Ort fahren, weil auf unserem Hügel der Bus auch sehr selten fährt, aber … )

Am Schreibtisch Pixel geschoben. Der Liebsten-Test brachte die Rückmeldungen „wertig, klar, voll schön“ und ich werde das morgen früh losschicken. Einen kleinen Rebrush vorbereitet, dann nochmal kurz unterwegs gewesen einen Tortenbreak mit der Liebsten zelebriert und dann noch ein Projekt auf den Server der Kundin geschoben, das auch schon etwas länger hier lag. Und ziemlich Lob bekommen, das war schon schön.

Letztens hatte ich meinen Spotify-Account aufgeräumt und bei der Gelegenheit ein paar Dinge wieder entdeckt; heute endlich mal alles in Plex überführt. Eine wahrhaft absurde Mischung.

Zeugs

So richtig geholfen hat mir heute ein Artikel bei den Krautreporten mit dem für mich sehr passenden Titel „Was zur Hölle passiert gerade im Nahen Osten?“:

Seit Iran Israel attackiert hat, ist die Anspannung noch größer. Ich erkläre mithilfe von acht Karten, wie es so weit kommen konnte – und welchen Einfluss das auf Deutschland hat.
Gaza ist mehr als 4.000 Kilometer von Berlin entfernt. Trotzdem kann der Krieg in Gaza das Public Viewing eines Fußballspiels in Deutschland beeinflussen. Globale Zusammenhänge reagieren immer sensibler auf kleine Änderungen. Jedes Ereignis, jeder Krieg und jede Waffenstillstandsverhandlung hat Folgen. Nirgendwo wird das so deutlich wie im Nahen Osten, einer Region, in der eine kleiner Fehltritt zu einer gewaltsamen Eskalation führen kann. Der iranische Drohnenangriff auf Israel vergangenes Wochenende ist die Folge einer langen Kette von Ereignissen. Jetzt ist wieder deutlich, wie fragil die Sicherheitslage die ganze Zeit über war.

Isolde Ruhdorfer auf krautreporter.de
Was zur Hölle passiert gerade im Nahen Osten?
(Als Mitglied darf ich Ihnen den Artikel freischalten, was ich ein ziemlich großartiges Modell finde)

Kein schlechter Tag, nein, nein. Vi ses!

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

15.4.2024 – Auto, Bass und Notengebung

Ach guck, wir (ich) treten offensichtlich wieder in eine Alptraumphase ein*. Also immer nur im Stundentakt geschlafen und dann aus Mord und Totschlag hochgeschreckt – dementsprechend etwas müde, als die Liebste zur Schule gebracht werden will; ihr Auto stand nämlich seit gestern Abend schon für die Inspektion vor der Werkstatt.
Exakt diese Werkstatt rief dann eine Stunde später an und überraschte mit diversen Kleinigkeiten sowie der freudigen Mitteilung darüber, dass wohl irgendwer mal in das Auto reingefahren war und ein paar Dinge verzogen hinterlassen hatte. Ich erschrak, fuhr hin, guckte und war dann erfreut, als wir nur knapp in den vierstelligen Kostenrahmen reinrutschten – nach der ersten Schilderung hatte ich da bestimmt das vierfache befürchtet.
Aber sehr wach war ich dann.

*) Die habe ich regelmäßig, insgesamt so ca zwei bis drei Fünftel des Jahres – dies nur so als Info für die Freunde des Arbeitskreises „ach, wir haben doch alle ein Trauma

Vomittags am Schreibtisch noch ein paar Korekturen und ein Kennenlern-Telefonat mit einem sehr netten Menschen mit dem zusammen ich in ein kleines Dilemma gerutscht war, weil er eine Website übernehmen soll, der Eigentümer sich aber nicht zurückmeldet, um die Übergabe freizugeben. Wir haben Lösungen gefunden.

Nachmittags am Schreibtisch tatsächlich mal wieder im Grafikprogramm begonnen, etwas zu gestalten. So ganz von Grund auf. Also: Das zu tun, was alle die sich unter meinem Beruf vorstellen, die nicht denken, ich sei Programmierer.
Außerdem eine Mail geschrieben, bei der ich mich ertappte, die Worte „ich finde das ebenso unhübsch wie aussagelos“ zu tippen. Und dann genau richtig fand und abschickte.

Und schließlich noch ein Zoom mit der weltbesten Projektgruppe, um den Stand der Dinge mal anzusehen und weitere Pläne zu schmieden.


Gestern noch ein Video von Scott Devine, „meinem“ online-Bass-Lehrer gesehen, in dem er „the genius of Duff McKagan“ bespricht. Duff war der Basssist von Guns & Roses und … wie sag ichs vorsichtig: ich fand an seinem Spiel eigentlich immer wenig, was ich damals in meinen Bands nicht auch so ersonnen oder gespielt hätte – und ich bin nie ein wirklich guter oder besonders einfallsreicher Bassist gewesen. Mein Maßstab allerdings hängt aber auch natürlich bei den ganz großen Jazz-Bassisten und ihrem Spiel.
Scott aber feiert Duff kräftig, ich wunderte mich ebenso kräftig und mittendrin erzählte er die Geschichte, dass ein damals wichtiges Magazin (empörter Tonfall) noch Schulnoten für Alben und auch (noch empörter) für die Musiker vergeben hätten.
Ich bin alt genug, dass ich das noch vollkommen normal finde, komme aber ins Nachdenken: Gut, so richtig genial ist Duffs Spiel in meinen Maßstäben nicht, aber er ist ja kein hudeliger Jazzer, sondern ein Rock-Bassist und sein Job sind nicht filigrane Kontermelodien und Harmonie-Definition zum atonalen Saxophon-Solo, sondern kräftig Druck in die Magengrube und das tat er immer absolut perfekt für jeden Song und vielleicht, vielleicht, vielleicht ist einfach mein Maßstab kaputt.
Jedenfalls: Ich dachte noch kurz über die Konzepte „Bewerten“ und „Empowern“ nach und werde wohl demnächst meine Medienkonsum-Artikel nicht mehr mit Sternchen versehen. Sie können eh rauslesen, wie und was mir an Film oder Serie gefallen hat oder nicht und Sie haben ja auch alle einen eigenen Geschmack.

Zeugs

Bei der geschätzten Kaltmamsell einen Artikel von 1974 aus dem Spiegel gefunden, in dem über die „Einführung der Mengenlehre“ berichtet wird – bzw genauer über den erbitterten Widerstand von Eltern, Lehrerinnen und Wisenschaftlern dagegen. Bzw gegen das, was sie darunter verstehen wollten und so ging die ganze Sache dann schließlich den Bach runter und wenn Sie jünger sind als ich, dann haben Sie in der Grundschule schon keine Kreise mit Dreiecken und Quadraten mehr angeguckt.
Ebenso interessant wie mich-ratlos-hinterlassend: Auch da schon spielten Wissenschaft und Fakten deutlich weniger Rolle als gesundes Volksgefühl und Empörung, gemischt mit komerziellen Interessen.
Wie sollen wir das bloß in den Griff bekommen?

»Schluß mit dem Reformwahnsinn«, telegraphierte Handwerksmeister Lunz aus dem fränkischen Weißenburg nach Stuttgart, als der Südfunk Mitte März eine Fernsehsendung »Pro und contra Mengenlehre« ankündigte. »Wir sind für Abschaffung der Mengenlehre«, meldete die »gesamte Elternschaft Frauenchiemsee« per Fernschreiben. […]
Bundesbürger aller Klassen und aller Grade von Bildung, in allen Parteien und in allen Provinzen empören sich über ein Schulfach, das »Neue Mathematik« heißt und als »Mengenlehre« verdammt wird, am liebsten in alle Ewigkeit.
Für »Blödsinn« erklärt sie Bauer Josef Sabisch aus dem niedersächsischen Lühnde, der Zwiebeln und Kohl anbaut.

Aus dem DER SPIEGEL 13/1974:
Mengenlehre: »3 + 5 = 5 + 3«

Dazu passend eine kleine Meldung, darüber, dass der Widerstand gegen die Gurtpflicht erst aufhörte, als ein Bussgeld eingeführt wurde (Quelle verschusselt) oder auch ein Sharepic aus der Apothekenumschau(!), das unfassbar sachlich und unaufgeregt Studien und Sinnhaftigkeit einer gendserensiblen Sprache (vulgo „Gendern“) aufführt – worunter die meisten Kommentare mit „also ich finde das Blödsinn“ beginnen und (paraphrasiert) mit „weil ich das nicht mag“ oder mit irgendwas mit „linksgrünversiffter Mist“ enden. In verschiedenen Beleidigungs- und Empörungsgraden natürlich.

Weil ich gerade eine Phase habe, in der ich mich in sowas wieder mal einmische (jaja, man soll das nicht tun, aber ich bin nicht sooo unerfolgreich), bekam ich einen Link zu CNN …

While their exact targets and arguments vary, proponents of anti-gender ideology generally agree that the concept of ‘gender’ is dangerous because it is changing the way our societies are structured. They view “traditional” social units – such as the male-headed nuclear family of a husband, wife, and children – as the only true or moral way to live. […] Notably, anti-gender movements are also connected to the political shifts being witnessed around the globe, away from liberal democracy and towards right-wing populism

CNN:
Opposition to gender equality around the world is connected, well funded and spreading. Here’s what you need to know about the anti-gender movement:

sowie diesen zu einer Doku der NGO „Gate“ (pdf) in denen eine Ländergrenzen-überschreitende, gut organierte Front gegen das „Gendern“ skizziert wird. Naiv, wie ich war, hatte ich tatsächlich den Widerstand gegen ein Sternchen, einen Doppelpunkt oder einen Glottisschlag noch nicht in den weltweiten Backlash eingeordnet, sondern als einzelnes, nahezu lustiges weil so dummes Phänomen gesehen. Hm.

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14.4.2024 – Vorsicht: Zahlen, Zahlen, Zahlen

Streng genommen begann der Tag so gegen drei, als ich endlich das letzte Mal vorm Schlafen auf die Uhr sah und dieser Tag danach bestätigte wieder mal, dass das mit 25 leichter fiel als heute.
Trotzdem waren wir vormittags erstmal am See und unterhielten uns dabei über eine These von Nele Pollatschek, die ich bei der Kaltmamsell (hier recht weit unten) gefunden hatte. Wir kamen dabei über Zweifel an toxischer Männ- und Weiblichkeit zu der Notwendigkeit einer sozialeren Gesellschaft zu den Grenzen persönlicher Freiheit im Sozialismus und im Kapitalismus – also so richtig schön einmal durch die großen Themen. Ebenso ergebnisoffen wie -los aber bestens, um einen müden Geist zu schärfen. War super.

Außerdem striffen wir die heiligen Kühe der Statistik, die uns seit unserer Kindheit einmal im Jahr mit ernstem Blick in der Tagesschau vorgetragen werden – in diesem Fall ausgehend von den von Nele Pollatschek zitierten Verkehrstoten. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich persönlich mag Tote gar nicht nicht gegen Tote aufrechnen – jede Tote hinterlässt trauernde Familien, Freundinnen, Nachbarn. Aber wenn wir schon mit Toten argumentieren, dann lohnt genau deswegen ein zweiter Blick auf diese Zahlen
Erstmal also die Verkehrstoten. Wie gesagt: Einmal im Jahr ernst vorgetragen und immer als abstrakter Wert im Hintergrund, wenn es zB um das Fahrverhalten der Menschen geht. Im Jahr 2023 waren es 2830 Menschen (in dem Jahr als ich geboren wurde übrigens noch fast 19.000 Menschen. Rechnet man mit ein, wie sich der Verkehr in der Zeit gesteigert hat, ist unser Straßenverkehr unpopulärerweise also sehr viel sicherer geworden).
In vergleichbarem Zeitraum ein paar Jahre vorher (was aktuelles habe ich auf die Schnelle nicht gefunden) starben wie viele Menschen an einer ausschließlich auf Alkohol zurückzuführenden Todesursache? 62.000, davon überproportionale 53.000 Männer übrigens.
Ach, wo doch gerade die tapferen Bayerinnen, die ja – das muss man ja auch noch mit einrechnen, dass die ja nicht an Alkohol sterben können wo es bei Ihnen doch Kulturgut ist – wo die Bayerinnen also gerade den Untergang des Abendlandes sehen, weil Cannabis ein Stückchen legalisiert worden ist, gucken wir noch kurz auf die Zahl der Drogentoten 2023: Keine 2000; davon keine Cannabis-Opfer.
Wie gesagt: Kein Tote-gegen-Tote-Aufrechnen, keine Verharmlosung, keine Bewertung. Ich finde nur sehr, sehr interessant, wo wir aus alter Konditionierung hinschauen und wo nicht und wie viele Tote in unseren Nachrichten und als Argumentationshilfe keine Rolle spielen.

Ja, so war das da am See. Danach überfiel mich ein schlimmer Schlafanfall und danach war nichts mehr außer Gammeln.

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13.4.2024 – like the good people of the world

Was macht der gute Deutsche am Samstag?
Autowaschen. Check.
Rasenmähen? Hab ich vorgestern schon.
Die Stufen vor der Tür, die Terrasse und die Kellertreppe kärchern? Check.

Offensichtlich handelte es sich übrigens beim kränklich-fühlen nur um einen 24h-Virus, sonst hätt ich das ja alles gar nicht geschafft – umso besser das Gefühl hinterher.

Dann ein zweites Frühstück und Elisabeth zugeguckt – die hat sich nämlich „Under Pressure“ mal genauer angehört und das macht natürlich viel Freude.

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Dann in den Laden, in dem wir immer die gute Kleidung finden – nein, ich meine nicht amazon. Dort nämlich brachte meine Suche nach genau der Hose die ich suche zwar viele Treffer, aber – nennen Sie mich ruhig spießig – bei 50 Treffern aus China, alle zwischen 11,- und 15,- bevorzuge ich eine andere Quelle.
Zwischenfazit: Ja, ich fand die Traumhose; nein, nicht in der richtigen Größe. Und so lande ich am Ende doch wieder im Online-Shop. Alles gut.

Gestern am See

Und schließlich nach Münster an den Hafen. Dort spielte im Hot Jazz Club nämlich das Helge Lien Trio, das mir zum Glück irgendwann auf der Suche nach skandinavischem Klavier-Trio-Jazz über den Weg gelaufen war. (Kurzer Angeber-Modus: Ich hab ja noch Esbjörn Svensson live gesehen.)
Helge sagte nach dem ersten Song, er verstände jetzt, warum der Laden „Hot Jazz Club“ hieße – dabei hatte er auf der Bühne definitiv am meisten Platz und vermutlich auch die beste Luft. In dem Teil, wo wir an einem Tisch saßen, weil wir vorher noch was essen wollten war’s jedenfalls zu eng und zu stickig. Außerdem grundsätzlich zu schlecht gelaunt, denn die Persönlichkeitsstrukturen um uns herum fanden, dass Pöbeln alles besser macht. Sie pöbelten also über Hitze, Enge und vor allem darüber, dass die eine Bedienung sich zwar zerriss, um alle gut und freundlich zu bedienen, aber eben dummerweise alleine war. Und auch wenig daran ändern konnte, dass die Küche nicht nachkam.
Ich finds ja immer unsinning, den, der da ist, anzuschnauzen, dass sonst niemand da ist, aber was weiß ich schon.
Gut, unsere Pizza kam auch erst nach eineinhalb Stunden, so dass wir nicht vor, sondern während des Konzerts essen mussten, aber hey: Ich habe keinen Anlass zu denken, das sei (seine) böse Absicht gewesen.
Und – viel wichtiger: Mein Gott, war das schön. Nachdem endlich alle die Klappe hielten und wir ein bisschen in die Musik eintauchen konnten – Mein. Gott. War. Das. Schön.
Bonn, München, Penzberg, Ismaning, Wesel – wenn Sie da im Umkreis wohnen, hätten Sie dieses Jahr noch die Chance.

Trio ohne Helge

Alles in allem fühlte sich der Tag an, als hätten wir unser Leben im Griff und so Tage soll man ja festhalten und liebkosen – es werden schon wieder andere kommen.

Vi ses!

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12.4.2024

Kränklich aufgewacht, das drückte echt auf die Laune. Trotzdem an den Schreibtisch, denn heute war Launchday für ein Projekt und ich freue mich, Felicitas Sonnen online begrüßen zu dürfen. Für Interessierte: Normalerweise arbeite ich ja gerne mit ProcessWire, einem CMS, das mir größtmögliche Freiheiten beim Gestalten und Programmieren gibt. Aufwand und damit auch Kosten sind dabei höher als bei Lösungen von der Stange, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich dieser Aufwand auf Dauer eigentlich immer lohnt. Trotzdem verstehe ich natürlich, wenn Menschen – zum Beispiel mitten im Gründen – ihre Ausgaben im Blick behalten müssen und biete dafür alternativ schon länger an, Websites auf Basis von WordPress und eines sog. BlockThemes mit einem fertigen Template aufzubauen. Da habe ich auch noch eine Menge Freiheit in der Gestaltung, ohne dass ich gleich zu einem WYSIWY(vielleicht)G-Pagebuilder greifen müsste (den ich ja letztens noch beschimpft hatte). Die Idee zur Farbgebung kam von Felicitas und ich finde das alles im Endergebnis ziemlich rund.

Mittendrin, während ich auf irgendeinen Up- oder Download wartete, in einem anderen Projekt, mal eben noch ein paar Details verbessert; alle Dateien wieder geschlossen und dann festgestellt, dass jetzt alles kaputt war. Das waren mal hektische 20 Minuten, vor allem weil ich die Idee hatte, dass die Kundin gerade drauf guckte. Eine „Jetzt haben Sie aber was kaputt gemacht?“-Mail bestätigte den Verdacht ein paar Minuten später. Ich soll erst kontrollieren und dann erst die Dateien wieder schließen. Ich soll erst kontrollieren und dann erst die Dateien wieder schließen. Ich soll erst kontrollieren und dann erst die Dateien wieder schließen. Ich soll erst kontrollieren und dann erst die Dateien wieder schließen.

Später noch zum See und da frische Luft an der Nase gehabt.

Zeugs

Ich bin gerade nicht sicher, ob es dieses oder das alte Blog war, in dem ich schon einmal eher erschrocken über die Verzerrungen gesprochen hatte, die die allseits bekannte Mercator-Projektion uns bei jeder Gelegenheit als Realität darüber vor Augen bringt, wie unsere Erde aussieht und wie groß Länder sind.
Hier ist eine Karte in Mercator-Projektion und auf der Karte ist ein Kreis um Paris gezogen und es ist erschreckend, wie wenig mein Bild von den Ländern im Norden stimmt. Stimmt Ihrs?
@civisplorer auf Threads: This is a circle around Paris


Was anderes: KI-Kritik. Zum einen bei Maximilian einen Artikel darüber gefunden, wie Sprachassistenten das Denken beeinflussen – zum Beispiel bei der Zusammenfassung von Themen, etwas, wo eine ja gern denkt, dafür könnte so eine KI gefahrlos benutzt werden:

Es war offensichtlich: GPT-3 war gegen Angela Merkels „Wir schaffen das“-Rhetorik aus dem Sommer 2015. KI-Forscher hatten GPT-3 in einem Experiment gebeten, unter anderem die Rede der deutschen Bundeskanzlerin zusammenzufassen. Während diese voller Empathie für die Kriegsflüchtlinge war, drängte GPTs Resümee auf eine Begrenzung der Zuwanderung. Wie konnte dies geschehen?
Die KI-Forscher erklären es damit, dass GPT-3 zum Ende der Trump-Administration trainiert worden war, als eine harte Haltung gegen die Einwanderung von Flüchtlingen den Diskurs in den USA bestimmte. Diese Einstellung war dann auch in den Trainingsdaten der KI vorherrschend

Roberto Simanowski beim Deutschlandfunk:
Wie Sprachassistenten das Denken manipulieren

Michael Seeman hat übrigens einen schönen Absatz geschrieben, der mein aktuelles Problem mit KI und KI-Kritik perfekt in Worte fasst:

Ich merke immer mehr, dass ich mich in Sachen KI in einer tricky diskursiven Position befinde. Ich glaube, die Technologie ist des Teufels und wir sollten morgen mit Panzern ins Silicon Valley einfahren und alle festnehmen, aber gleichzeitig glaube ich weder an den AGI-Doomerism, noch daran, dass das alles nur überhyptes Geschnatter von stochastischen Papageien ist. Die Technologie als Technologie ernst zu nehmen und gleichzeitig ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft zu befürchten, scheint irgendwie kein richtiges Camp innerhalb dieser Technologiedebatte zu sein?

Michael Seemann: Krasse Links No 9

Überhaupt: Lesen Sie seine krassen Links. Macht keinen Spaß, aber sowohl klüger als auch demütiger. Keine doofe Kombi.


Klüger werden – das macht gerade den Rechten ja mächtig Angst; ich sagte ja schon malFaschismus ist ein Konzept das so löchrig ist, dass es für die Machthaber nur funktioniert, wenn niemand darüber nachdenkt – ergo muss alles, was zum Denken anregen könnte, abgeschafft werden
Thomas Gigold hat eine kleine Grafik, die zeigt, wie viele Bücher aus US-amerikanischen Bibliotheken seit 2000 verschwinden mussten. Land of the Free, jaja.


Und damit wechseln wir zum Schluss noch zu Frau Nessy, die ein Fachbuch gelesen hat – die wird nämlich auch gern klüger, die Frau Nessy. Konkret las sie ein Fachbuch über Psychologie und darin unter anderem über Schuld, Scham, Ärger und Furcht und was die mit unserer Fähigkeit, Entscheidungen abzuwägen machen. So spannend:

Wut und Furcht sind zum Beispiel Einflussnehmer in unterschiedliche Richtungen: Während verärgerte Menschen Dinge als kontrollierbarer einschätzen, als sie sind, und Risiken abwerten, schätzen furchtvolle Menschen sie höher ein. Wenn Sie eine risikoreiche Entscheidung von jemandem wünschen, sollten Sie vor der Entscheidung also ein Thema platzieren, das ein leichtes Ärgergefühl erzeugt.

Vanessa Giese (ganz unten):
Frühling, Emotionen und ein Experiment zu solidarischer Eigenverantwortung

Bleiben Sie gesund, vi ses!

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