23.4.2024 – Treffer

Heute begann die Versuchsreihe „Vielleicht mal eher mit der Arbeit beginnen, wenn die Konzentrationsfähigkeit offensichtlich ab mittags so nachlässt?“ und sie begann echt gut. Vergessen hatte ich zwar, dass ich sonst ja in dem Luxus lebe, ohne Wecker sein zu dürfen und heute einer klingelte – aber irgendwas ist ja immer.

Als um neun der erste Zoom begann, hatte ich jedenfalls schon mehr geschafft als in schlechten Zeiten über den ganzen Tag and I liked. Der Zoom war dann auch bestens: Ich hatte Gestaltungsvorschläge rausgeschickt und die Kundin sprach so Sätze wie „fühle mich 100% richtig getroffen“ und „mag das sehr“. Nach all den Jahren habe ich zwar eine ganz gute Trefferquote, aber trotzdem tut das jedes mal wieder sehr gut. Außerdem mochte sie meinen Favoriten – ich schicke immer zwei Gestaltungs-Richtungen zur Auswahl raus – ebenfalls so sehr wie ich. Ein guter Tagesanfang.

Dann ab in den Code-Flöz. Die Ergebnisse sehen Sie später.

Immer wieder* schön, wenn man in der Apotheke die guten Scheißegal-Tabletten abholt; ich beobachte gerne, wenn im Gesicht dann zwischen „den kenn ich doch schon so lange“ und „jetzt muss ich in wohlformulierten Worten warnen“ wechselt. Sie entschied sich für „aber gaaaaaanz vorsichtig, versprochen?

*) Das klingt, als würde ich das Zeug regelmäßig abholen, die Wahrheit ist allerdings: Seit 2016 bekomme ich alle vier Jahre ein neues Rezept, weil das alte Paket zu Großteilen abgelaufen ist – und nur minimal benutzt wurde.

Die Sonne schien so schön und da meldeten sich tatsächlich meine etwas unbeholfenen Social Skills im Hinterkopf. Gleich mal zwei Nachrichten an lang nicht gesehene Menschen geschrieben und Freude geerntet. Jaja, wir lernen auf Insta immer alle, dass wir feste an uns selbst zuerst denken sollen und wenn eine Person nicht (mehr) genug joy sparked, dann entsorgen wir sie. Aber ich seh das anders.

Außerdem ziemlich spontan mit dem Grafiker aus der Stadt getroffen. Er kannte ein neues* Café und versprach angenehme Atmosphäre und guten Kaffee und niemand könnte überraschter sein als ich, aber ich bekam: Angenehme Atmosphäre und sehr guten Kaffee. Gut genug, dem Barista das zurückzumelden und angenehm genug, um die Augen zuzumachen und leichte Dänemark-Vibes zu spüren.

Zu Hause logischerweise fix den halben Dänemark-Shop leerbestellt.

*) Mein „neu“ beweist: Ich war seit mindestens einem Jahr nicht mehr in der Stadt unterwegs – wie ich erfuhr. Tja.

Sie fragen, Christian antwortet

Haben Sie Internet via Anntenenkabel denn umgesetzt? Falls ja, wie sind Ihre Erfahrungen damit? Falls nein, gab es da technische Gründe, weswegen nicht?

Nee, habe ich noch nicht. Es gab ganz kurz eine technische Überraschung als wir herausfanden, dass unser Antennenkabel untypisch verlegt ist, aber das ist kein generelles Problem gewesen. Es brachte nur kurz eine neue Überlegungsrunde mit sich, an welcher Stelle des Kabels wir den Router haben wollten.
Dann war ein Stück Hardware nicht lieferbar.
Im Moment ist es ein reines Terminproblem; ich rechne aber mit Erledigung in der nächsten Woche und berichte dann.
Ich leg mir die Frage auf Wiedervorlage, ok?

Musik des Tages

Neu im Musikregal wieder mal eine vollkommen absurde Mischung.

Mit Taylor kann ich weiterhin musikalisch nicht so viel anfangen, außerdem mag ich ihre Stimme nicht besonders; aber da ich ihre Bedeutung natürlich verstehe, versuch ich’s immer wieder. Beyonce ist aus ähnlichen „kann ich doch nicht komplett ignorieren“-Gründen dabei, kommt mir aber näher. Direkt verwandt – haha – ist ihre Schwester Solange und das Album geht schon sehr gut. Pearl Jam ist Pflichtprogramm und gefällt beim ersten Durchhören gut, KLF sind ein altes Guilty pleasure was in der Mediathek noch fehlte und Juli … tja. Juli mag ich gegen alle Vernunft irgendwie sehr. Musikalisch natürlich relativ belanglos mag ich Evas Art zu denken und wie sie das in Worte verpackt einfach sehr.

Ich bin sehr freudig gespannt auf „Sing meinen Song“ heute Abend – so wie ich das sah, wird der erste Abend gleich Evas Abend sein.

Zeugs

Wussten Sie, dass das Spiel, was wir alle als „Monopoly“ kennen nur eines von mehreren Spielen der Erfinderin war, mit dem sie eigentlich den Kapitalismus kritisieren wollte? Das Spiel sollte zeigen, dass in der streng kapitalistischen Variante zwar einer gewinnt, aber eben alle anderen verlieren. Parallel gab es auch eine Version, die auf Zusammenarbeit ausgelegt war und bei der am Ende alle etwas gewonnen hatten. Ironischerweise hat sich die kapitalistische Version durchgesetzt und was ich sagen wollte ist: Hier ist ein interessanter Text darüber, warum die meisten Argumente, warum sehr reiche Menschen nicht stärker besteuert werden sollten, gar keine echten Argumente sind, sondern nur geschickt platzierte Geschichten und Nebelkerzen:

Die zweite Variante, die Phillips danebenstellte, hieß nicht Monopoly, sondern „Prosperity“ (englisch für Wohlstand). Diese Version sah eine Umverteilungssteuer vor, die alle bezahlen mussten, die Besitz anhäuften. In dieser Variante wurden im Laufe des Spiels alle Teilnehmer:innen immer wohlhabender. Es gab nicht einen Gewinner und viele Verlierer:innen, sondern alle gewannen.
Laut dem deutschen Grundgesetz soll unsere Gesellschaft der zweiten Variante entsprechen. Unter anderem ist dort im Artikel 3 das Prinzip verankert, dass alle die gleichen Rechte und die gleichen Möglichkeiten zur Entfaltung haben sollen. Das ist nicht der Fall, wenn Einzelne sehr viel und andere so wenig besitzen, dass sie eben keine Möglichkeiten haben, sich in der Gesellschaft zu entfalten.
In unserer Demokratie stimmen wir Spieler:innen daher alle paar Runden bei Wahlen darüber ab, wie Vermögen und Einkommen besteuert werden sollen. Das Ziel ist nicht, dass Einzelne pervers reich werden, sondern dass alle ein gutes Leben haben können.
Aber seit einiger Zeit entwickeln wir uns als Gesellschaft auf die erste Variante des Monopoly-Spiels zu. In den letzten zehn Jahren hat sich der Wert der deutschen Milliardenvermögen fast verdreifacht. Nur vier Familien besitzen so viel wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung zusammen. Gleichzeitig wird das Leben für alle anderen immer teurer.

Sebastian Klein auf krautreporter.de:
4 Mythen, warum wir Reiche nicht höher besteuern können
(Als Mitglied darf ich Ihnen diesen Artikel frei zugänglich machen, was ich ein sehr cooles Modell finde)

Weiterhin lesenswert: Zwei Artikel von formschub. Einmal – wie immer sehr schön auf den Punkt gebracht – eine Beobachtung, die mich auch seit langem irritiert – nur halt noch weit genug an die Oberfläche, um zB hier im Blog zu landen: Werbung, die eigentlich selbstverständliches herausstellt:

An der Fensterscheibe prangt ein großer Aufkleber mit der Botschaft »WIR RESPEKTIEREN, DASS UNSERE MITARBEITER EIN LEBEN AUßERHALB IHRES BERUFES HABEN«. Auch hier drängte sich mir die Frage auf, wieso eine solche Botschaft an potenzielle Bewerber notwendig ist.
[…]
Auch auf Produkten lese ich häufig Botschaften oder vermeintliche Qualitätsmerkmale, auf die ich augenblicklich mit »JA WAS DENN SONST, IHR FLITZPIEPEN?!« antworten möchte.
[…]
Irgendwie ein bisschen so, als gäbe es Schulen oder Kitas, an deren Fassade ein Banner aufgehängt ist mit der werbenden Anpreisung »In dieser Einrichtung wird nicht geprügelt!«

formschub:
Vorbildlich

Und ein Artikel über moderne Autos, der ehrlich gesagt hauptsächlich meine Begeisterung über meine Wahl noch einmal steigerte, denn es geht um Funktionen, die nicht das tun, was logisch wäre, sondern das, was vielleicht etwas zu eifrige Ingenieure auf dem Reißbrett supi fanden und dann hofften, dass es funktioniere würde. Sie haben den Konjunktiv bemerkt?!

Gleich zu Beginn nach dem Einsteigen und Anlassen belehrt einen das etwa postkartengroße Display in der Mitte der Frontkonsole, man solle sich auf keinen Fall von den Mitteilungen auf den Displays und Armaturenanzeigen vom Verkehrsgeschehen ablenken lassen. Gleichwohl tut die Elektronik dann während der Fahrt alles, um genau das zu erzielen. Liegt auch nur ein Brillenetui oder eine Jacke auf dem ansonsten leeren Rücksitz, wird ein vollflächiges Pop-Up-Fenster über der Tachoanzeige eingeblendet, mit der Warnung, dass auf dem Rücksitz eine nicht angeschnallte Person sitze (Spoiler: nein). In diesem Pop-Up-Fenster befindet sich zwar in der oberen Ecke ein ⨉, das andeutet, man könne die Warnmeldung einfach schließen, aber tippt man darauf, passiert – nichts.

formschub:
Schnickschnack

Bis auf eine Ausnahme hat Google das beim Polestar prima hinbekommen. Nur Einparken möchten Sie das Auto nicht; ich bin sicher, dass die Viertelstunde, die ich letzten Sommer in einem Parkhaus in München mit Einparken verbrachte nicht von den Überwachungs-Videos gelöscht wurde und seitdem bei jeder Betriebsfeier gezeigt werden. Aber Sie als treue Leserin wissen ja: ich find ok, wenn aus meinem Elend andere noch ein bisschen Entertainment ziehen.
Vi ses!

Danke fürs Teilhaben und Dabei-sein. Wenn Sie wollen:
Hier können Sie mir ’ne Mark in die virtuelle Kaffeekasse werfen,
Oder – wenn Ihnen Geld zu unpersönlich ist – hier ist meine Wishlist. Sie finden dort formschöne und Freude-spendende Geschenke für wenige oder auch sehr viele Euro.

22.4.2024 – Haltungsturnen

Letzte Woche schien es vollkommen ok, einen Arzt-Termin auf Montag, 7:30 Uhr zu legen; heute Morgen als der Wecker loslegte dachte ich doch kurz darüber nach, ob jemand auf mich aufpassen müsse, damit ich solchen Blödsinn nicht mache.
Bei Frau Doktor gings dann aber schnell und ich erfreute mich wieder daran, dass wir uns schon lange kennen und so ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis haben. Und so kam ich mit einem Rezept für die wirklich guten Scheißegal-Tabletten wieder aus der Praxis – weil sie weiß, dass ich die nicht für Spaß nehme, sondern nur vor Zahnarztbehandlungen. Und weil ich weiß, ich mach damit keinen Scheiß, aber bekomme für den Notfall welche. Win-win.

Satz des Tages:

Man muss es der Weltgeschichte aber ab und zu ins Gesicht sagen, wie wahnsinnig enttäuscht man davon ist, dass ethische Fragen überhaupt keine Rolle mehr spielen, bei nahezu keinem Thema. Was für ein eklatantes Versagen von uns allen.

Maximilian

Passt gut dazu, dass ich viel über das Thema „Haltung“ nachdenke – beziehungsweise über den Mangel an. Nahezu überall wo ich hinsehe, ist es wichtiger, schnell-schnell eine bequeme Lösung zu finden, als sich mit Inhalt oder Thema wirklich auseinander zu setzen und dann eine wirkliche nachhaltige Lösung zu finden. Implodiert das Thema dann nach kurzer Dauer, wird wieder schnell-schnell geflickt – zum Glück muss ohne Haltung der Flicken ja nicht mal zur bisherigen Lösung passen.
Passt vom politischem Geschehen in Berlin wo Kürzungs-Strafen am Bürgergeld ohne Probleme zum Geschwätz von gestern passen bis hinunter zu „natürlich ist es schon schade, dass Artists kein Geld von Spotify bekommen, aber ich hab da so viele nette Playlists

Naja. Zurück am Schreibtisch überwiegt heute eine erstaunliche Motivationsschwäche und ein tiefes Bedürfnis, noch einmal unter einer Bettdecke zu verschwinden. Vielleicht mit ein bisschen Ausruhen nach dem Schläfchen und danach irgendetwas mit Keksen und Kakao.
Leider waren keine Kekse mehr da und so gelangen dann doch noch ein paar Kleinigkeiten, die zu tun waren. Morgen um neun gehts weiter mit einem Zoom für das „Hauptprojekt“ zur Zeit und niemand ist erstaunter als ich, dass meine Zeit- und Projektplanung jetzt schon ein paar Wochen so funktioniert.
Außerdem auf die gute Idee gekommen, für die ganze Arbeit der letzten Zeit mal Rechnungen zu schreiben.

Abends mit der Liebsten auf Bowl, Brot und Suppe ausgegangen und fast wie ein normaler Mensch gefühlt. Das war schön.

Zeugs

Apropos „Arzttermine“: Netzpolitik.org hat sich doctolib mal angeschaut und alles, was in meinem Kopf so passierte, als doctolib für eine einfache Terminvergabe beim HNO meiner humble opinion nach deutlich zu viel von mir wissen wollte bestätigte sich. Aber – siehe auch den Abschnitt über Haltung weiter oben: Es ist halt so bequem, nicht wahr?

Patienten, die Termine mündlich und fernmündlich bei ihrem Arzt verabredet haben, erhalten überraschend von Doctolib per SMS oder E-Mail eine Terminbestätigung und fragen sich, wie das Unternehmen an ihre vertraulichen Daten gekommen ist.
Die Zahl solcher Anfragen und Beschwerden, die bei Datenschutzaufsichtsbehörden und Ärztekammern zu Doctolib eingehen, wächst. Dessen ungeachtet ist das Unternehmen seit Jahren auf Erfolgskurs und auf bestem Wege, die Datenverarbeitung im Gesundheitswesen von ethischen Prinzipien zu befreien.

Thilo Weichert auf netzpolitik.org:
Doctolib: Wachsender Riese im Gesundheitsdatenmarkt

Nicht von Maximilian geschrieben, aber bei ihm gefunden ein Artikel ausgerechnet aus der FAZ, der erschreckend gut ein paar aktuelle Verhältnisse auf den Punkt bringt. Rückgrat- und Haltungslosigkeit spielen auch dort eine Rolle:

Nun ist es ja nicht so, dass die Bürgerinnen und Bürger naturwüchsig uneinsichtig wären; dass also die FDP und Scholz recht damit hätten, Politik lasse sich in Deutschland nur machen, wenn die Menschen nicht vom Sofa aufstehen müssen; dass Demokratie Demoskopie sei; dass hinter dem konsumplebiszitären Horizont der FDP der Faschismus als einzige Alterna­tive lauere. Vielmehr bedingen sich in der Demokratie Volk und Regierung gegenseitig, sie konstruieren sich miteinander, es ist ein Hin und Her. Im schlimmsten Fall ist es ein kontinuierliches Downgrading. Das ist momentan der Fall.
[…]
Freiheit […] sei die Freiheit, Egoismus möglichst ungestört ausleben zu können (und, ja, warum eigentlich nicht dafür auch noch vom Staat unterstützt zu werden mit Steuergeschenken, Pendlerpauschalen, Dienst­wagenprivilegien, Tankrabatten, E-Fuel-Subventionen für alle Porsches aller Christians). Selbstverständlich hat diese Ego-Freiheit nichts mit der Freiheit des anderen zu tun. Ich impfe mich nicht, nein, meine Impfung mach ich nicht. Auf Autofahrten und Flüge verzichten, nur weil deswegen andere eine saubere Luft und eine ruhige Wohnung haben, auf CO2-Ausstoß gar, weil die Kinder auch mal ein gutes Leben führen wollen, Waffen liefern, obwohl die Öldiktaturen (scheinbar) nur den andern wehtun?
Diese Suppenkasper-Freiheit dringt in alle Poren der Politik ein

Hedwig Richter in der FAZ:
Die Suppenkasper sind über uns

Wie gesagt: Sie müssen jetzt mal das Wunsch-Doc mal füllen. Vi ses!

Sie haben Fragen? Sie wünschen sich ein Thema, über das ich mal bloggen soll?
Schreiben Sie’s auf!

21.4.2024 – BoudyDouble

Der erste Teil des Tages begann gegen viertel Nach drei, als ich viel zu hellwach für diese Zeit aufwachte. Als Mensch mit gelegentlichen Schlafschwierigkeiten lernt man ja, sich nicht zu ärgern und so begann ich erst, intensiv Dokus zu gucken und plötzlich erinnerte ich mich, dass die von mir ja bekanntlich sehr geschätzte Ruth Moschner vor vielen Jahren mal in einen eher klamaukigen Film mitgespielt hat – und beschloss, dass sonntagsmorgens um vier der beste Zeitpunkt dafür wäre, den Film endlich mal zu gucken. „Völlig sinnfrei und infantil“ nannte laut Wikipedia die TV-Spielfilm den Film und ich sage: Ja genau! Perfekt für nachts um vier!*

*)Allerdings nur mit einer großen Toleranz dafür, dass 2008 andere Dinge lustig gefunden wurden und man in Throwback-Laune ist und über eine ganze Menge hinwegsehen kann. Eigentlich ist der Film furchtbar.

Danach nochmal prima eingeschlafen und als letztes geträumt, ich säße bei der Fledermaus und Matthias im Auto. Wir bewegten uns gerade falschherum im Kreisverkehr mit ca Tempo 120 zwischen einem Ikea und einem Baumarkt hin und her und wer den beiden in den letzten Wochen bei Bluesky gefolgt ist, der weiß a), wie perfekt der Traum an der Realität dran ist und b) warum ich darüber nachdachte, meinen SocialMedia-Konsum etwas einzuschränken. Aber sehr gelacht, als ich dann wach war.

Seit mehreren Wochen lag hier ein Brief von der Krankenkasse. Als Selbstständiger muss ich einmal im Jahr angeben, was ich verdiene und daraufhin werden dann meine Beiträge berechnet – logisch. Da mich irgendwas in der Kommunikation der Kasse in den letzten Monaten geärgert hatte, ließ ich den Brief erstmal liegen. Und noch ein bisschen liegen. Wohlgemerkt in dem vollen Wissen, dass das schon die Mahnung war, die sachlich erklärte, dass ich einfach auf dem Höchstsatz geschätzt werden würde, wenn ich nicht antwortete – was meinen Beitrag mehr als verdoppelt hätte. Ich brauchte also heute Morgen einmal BodyDoubling von der Liebsten, um 5 Minuten lang zwei PDFs (die ich beide schon hatte) hochzuladen. Yay.

Den nächsten Teil des Tages verbrachten wir dann auf der Couch (eine von uns) und auf der Jagd nach Fotomotiven im Auto (einer von uns, ergebnislos), dann ging eine von uns zur Theaterprobe und einer von uns in einen Arbeits-Zoom mit dem betsen Projekt-Team. Ja, an einem Sonntag, ausnahmsweise geht sowas mal und ich denke, wir haben wieder mal ziemlich gut miteinander gedacht, Ideen gesammelt und Perspektiven gefunden.

Dann noch Donauwelle, Bloggen und Musik und mal sehen, was der Abend so bringt.
Außerdem hab ich mal angefangen, die eine, schon ewig offene Frage aus meinem Wunsch-Dokument zu beantworten. Ich finde das von Aufwand und Stil her nicht ganz einfach, aber habe mal begonnen. Das bedeutet für Sie hauptsächlich, dass Sie wieder mal was fragen müssen!

Musik des Tages: Sarah Weiß

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Sie fragen, Christian antwortet – HIFI-Edition

Sie wissen ja, dass ich ein Google-Doc für Fragen habe und schon länger steht darin eine Frage, die mich vor überraschende Probleme stellte. Sie lautet:

Darf ich fragen, was bei Ihnen so für Geräte in der Hifi-Ecke stehen bzw wie Sie überhaupt Ihre Musik so hören und vielleicht auch wie Sie sie verwalten?

… und weil das vermutlich ziemlich special interest ist, gibts jetzt hier gleich einen Link zum Weiterlesen, denn das wird länger. Und wenn es Sie interessiert, dann können Sie ja klicken.

Weiterlesen →

20.4.2024

Zwei Tage lang irgendwie geplättet, mit latenten Kopfschmerzen und ebensolchen Konzentrationsstörungen rumgelaufen. Als Kontrastprogramm dafür heute morgen frisch aus dem Bett gesprungen und die Liebste mit fröhlichem „ich glaub, ich fahre JETZT sofort einkaufen, sag mal, brauchst Du noch was, fällt Dir noch was ein, was meinst denn Du mit Rufkuchen, willst Du auch Brötchen, was denn für welche, Dinkel wie immer und wenn sie keine haben? Aber schon für nachmittags noch ein Schokocroissant? Steht am Bett noch eine Wasserflasche, die leere Kiste ist nicht voll“ überfallen. Die hatte erst einen halben Kaffee und knurrte vollkommen angemessenerweise zurück.

Am Laden parkte hinter mir sehr vorsichtig ein sehr tiefergelegter 80.000€-Benz ein und ein 18-jähriges Milchgesicht stieg mit sehr nervösem Gesicht aus. Kennzeichen und Aufkleberchen verrieten: Leihwagen; und ich konnte mir wenig anderes vorstellen, als dass er sich die Kiste gerade zum Wochenend-Protzen bei den Kumpels gemietet hatte und jetzt erst einmal eine Beruhigungsmilchschnitte brauchte.
Ich holte noch meine Klappkiste aus dem Kofferraum, er marschierte derweil schon ab und so konnte ich ihm dann leider nicht mehr sagen, dass sein Schiebedach noch auf stand und der Frühling ihm auf die gemieteten Ledersitze hagelte.
Naja, die Beruhigungs-Milchschnitte wird’s gerichtet haben.

Aus Gründen, die mit einer Parkplatzsituation vor dem Haus bei der Rückkehr zu tun hatte, gelernt, wie asozial das Wörtchen „asozial“ ist und beschlossen, es aus dem Wortschatz zu streichen. Aber wo wir dabei waren, noch schnell durch die gängigen Persönlichkeitsstörungen quergelesen und der Verwandtschaft zugeordnet – was man halt so tut an einem Samstagmorgen.
Dann die Doku „Hummeln im Hirn – ADHS bei Erwachsenen“ geguckt. Am Ende ziemlich enttäuscht über eine ziemliche „schau mal, eine Dame mit Bart“-Sendung, die meiner Meinung nach Menschen ohne Bock auf Empathie oder Genervtheit über das Thema viel zu gut als Vorlage für ein herzhaftes „Alles Freaks
Wenn Sie trotzdem selbst gucken wollen?

Wir wechselten ins nächste Städtchen – eigentlich wollten wir noch nach einem netten Hemd gucken, nachdem sich in der letzten Einkaufstüte aus dem Lieblings-Klamottenladen ein 20%-Gutschein gefunden hatte. Im Laden verließ mich aber schnell die Lust und wir tranken nur einen Kaffee im Laden-eigenen Café. Ja, sowas gibts da und überhaupt hat der Laden echt dänische Qualitäten, stellten wir fest. Gute Auswahl, fähige, aber dezente Verkäuferinnen, angenehme Akustik, nett anzusehen, nie voll, nie unangenehm leer.

Die Liebste verschwand zur Probe, ich wollte eigentlich feste vor der Switch abhängen, bin aber irgendwie zwei Stunden bei Insta hängen geblieben.

Außerdem haben wir heute zwischendurch für uns ein paar der großen Themen geklärt, also: Nahostkonflikt, Klimakrise, Umgang mit schlechten Nachrichten zwischen Vermeidung und Doomscrolling und den Fluch der Pathologisierung von Autismus und ADHS. Na gut, zwei waren geschwindelt aber ich find die Quote sehr ok.

Musik des Tages: When I Get Home von Solange. Ein Dank der Tippgeberin <3

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